Kursdetails

Irina Scherbakowa: "Der Schlüssel würde noch passen"

Keine Anmeldung möglich oder notwendig, s. Hinweis
Karten erhalten Sie online in unserem Ticketshop, an der Abendkasse sowie im Vorverkauf bei der vhs Löhne und allen zugelassenen VVK-Stellen.

Kursnr. 261-11102
Beginn Di., 03.03.2026, 19:00 - 20:45 Uhr
Dauer 1 Termin
Kursort vhs, Werretalhalle, EG, Saal 2
Gebühr 16,00 € / erm. 8,00 € VVK
zzgl. 2,00 € an der Abendkasse
Teilnehmer 10 - 250

Info beachten


Kursbeschreibung

"Wenn ich heute daran denke, welche Hoffnungen die Menschen in Ost wie West 1989 gehegt haben, frage ich mich immer wieder: Wie konnte es bloß dazu kommen, dass aus diesen großen Hoffnungen verlorene Illusionen wurden?«

In ihrem neuen autobiografischen Buch "Der Schlüssel würde noch passen" teilt die bedeutende russische Oppositionelle Irina Scherbakowa ihre Erinnerungen an das Leben in Russland nach der Perestroika. Die Mitbegründerin der Menschenrechts-Organisation Memorial, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, verwebt dabei eigene Erfahrungen und gesellschaftliche Betrachtungen eng mit der russischen Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts.

Seit 2022 lebt die Historikerin, Germanistin und Publizistin Irina Scherbakowa im Exil in Tel Aviv und Deutschland. Ausgehend von ihrem Leben in Moskau und der Wohnung mit vielen Familienerinnerungen und Erbstücken, die sie und ihr Mann zurückließen, reist sie in der Zeit zurück. Sie berichtet vom Alltag und vom politischen Aufbruch in Russland zu Beginn der 1990er Jahre und beschreibt dabei die ungewohnte Freiheit und wie die Menschen mehr schlecht als recht damit umzugehen lernten. Scherbakowas Thema ist auch ihre bis heute andauernde, aktive politische Tätigkeit, ihr Kampf gegen Staatsterror und für die Aufarbeitung des Stalinismus und das scheinbar unaufhaltsame Abgleiten Russlands in die Diktatur.

Irina Scherbakowa, geboren 1949 in Moskau, ist Historikerin und Publizistin. Vor der Perestrojka arbeitete sie als Redakteurin und Übersetzerin deutscher Literatur. Seit Anfang der 1980er Jahre führte sie Gespräche mit GULAG-Überlebenden und leitete ab Gründung von Memorial (1989) die Bildungsarbeit der russischen Menschenrechtsorganisation, vor allem den Geschichtswettbewerb. Forschungsaufenthalte führten sie nach Berlin, Wien, Salzburg und Jena. 2021 liquidierte das Putin-Regime die NGO, 2022 erhielt Memorial gemeinsam mit dem belarussischen Menschenrechtsaktivisten Ales Bjaljazki und der ukrainischen Organisation Center for Civil Liberties den Friedensnobelpreis. Im selben Jahr verließ Scherbakowa ihr Heimatland und lebt heute in Berlin und Tel Aviv. Sie ist Vorstandvorsitzende der in Berlin gegründeten Exilorganisation Zukunft Memorial, gehört dem Kuratorium der Gedenkstätte Buchenwald an und ist Ehrenmitglied des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin.

Moderiert wird die Veranstaltung von Jürgen Keimer, geboren 1943 in Kleve. Er studierte von 1962 bis 1966 zunächst Katholische Theologie in Paderborn, Tübingen, Bonn und am Pariser Institut Catholique und anschließend - nach einer Tätigkeit im kirchlichen Dienst - Geschichte und Kunstgeschichte in Köln. Von 1974 an arbeitete er als freier Journalist bei der Deutschen Welle, beim ZDF und beim WDR. 1977 wurde er Redakteur beim WDR-Hörfunk. Bis März 2005 war er Leiter der Redaktionsgruppe „Aktuelle Kultur“ beim Sender WDR 5.

Die Veranstaltung findet in Kooperation der vhs Löhne und der Stadtbücherei mit Unterstützung der Aqua Magica Bad Oeynhausen & Löhne GmbH statt.

Karten erhalten Sie online unter www.reservix.de, an der Abendkasse sowie im Vorverkauf bei der vhs Löhne und zugelassenen VVK-Stellen.

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